The Active Amputee Frühlings-Sonderausgabe - Elternschaft nach Amputation - Teil II

Eine Schwangerschaft kurz nach dem Verlust eines Gliedes kann eine große Herausforderung sein. Aber eine, die zu bewältigen ist, wie Joanna uns erzählt.
Eine Schwangerschaft kurz nach dem Verlust eines Gliedes kann eine große Herausforderung sein. Aber eine, die zu bewältigen ist, wie Joanna uns erzählt.

Meine Schwangerschaft als Amputierte

Joanna hat ihr Bein bei einem Bergsteigerunfall verloren. Sie hat eine so genannte Chopart-Amputation. Das bedeutet, dass sie einen tragenden Fersenknochen und ein Fersenpolster behalten hat. Aufgrund einer notwendigen Verkürzung stellt sich ihre Amputation jedoch als Symes-Amputation dar (d. h. eine Amputation durch das Fersenbein). Joanna kann kurze Strecken ohne Prothese gehen. Nur wenige Jahre nach ihrem Unfall erwartet Joanna ihr erstes Kind. In diesem persönlichen Artikel berichtet sie über ihre Erfahrungen mit dem Schwangersein in einer Zeit, in der sie sich noch an ihr neues Leben als Amputierte gewöhnt.  

 

Eine Lawine überleben, eine Amputierte sein, Mutter werden

Mir wurden der linke Fuß und ein Teil des linken Beins amputiert, nachdem ich im August 2005 von einer Lawine erfasst worden war. Aufgrund der Art meiner Verletzungen dauerte es neun Monate, bis ich eine Prothese bekam und wieder laufen konnte. Ich war sechs Monate lang auf Morphium und weitere sechs Monate auf Amitriptylin angewiesen. Ende 2006/2007 hatte ich fünf Fehlgeburten im Frühstadium und dann eine erfolgreiche Schwangerschaft. Mein Sohn wurde im Mai 2008 geboren, drei Wochen zu früh. Zufälligerweise war es ein Notkaiserschnitt: Meine Fruchtblase war geplatzt, also ging ich ins Krankenhaus. Aber ich blutete, also wurde ich überwacht, und dann verloren sie den Herzschlag des Fötus, woraufhin ich auf einen Rollwagen geworfen und in den Operationssaal gebracht wurde, wo das Team bereits gewaschen war und wartete. Meinem Sohn ging es gut. Puh! 

 

 Ich habe keine Ahnung, ob diese Fehlgeburten und die untypische Geburt darauf zurückzuführen waren, dass mein Körper durch den Unfall, die Amputation und die Medikamente gestresst war - oder ob es an meinem Alter lag (ich war 41, als mein Sohn, der mein einziges Kind ist, geboren wurde) oder an einer anderen biologischen Funktion, die dafür sorgte, dass sie sowieso passiert wären.  Oder ob jedes einzelne Ereignis die Wahrscheinlichkeit einer Fehlgeburt und/oder eines Kaiserschnitts erhöht hat. Jetzt, wo ich einen gesunden, kräftigen neunjährigen Sohn habe, der so viel Freude in mein Leben bringt, sind diese Überlegungen aber eh ziemlich theoretisch.

 

Alle Schwangerschaften sind unterschiedlich, und ich kann nur von meinen eigenen Erfahrungen als kürzlich Amputierte berichten. Anfangs wurde ich als Hochrisikoschwangerschaft eingestuft. Aber die Schwangerschaft verlief so gut, dass ich bald wieder als Niedrigrisikoschwangerschaft eingestuft wurde. Bis meine Fruchtblase früh geplatzt ist und ich wieder als Hochrisikoschwangerschaft eingestuft wurde. In den ersten drei Monaten litt ich unter der üblichen Morgenübelkeit. Zeitweise konnte ich nur Pellkartoffeln essen und Schokomilch trinken. Ich weiß noch, wie ich an einem Dienstagmorgen nach der 12. Schwangerschaftswoche aufwachte und dachte: "Irgendetwas fühlt sich anders an? Was ist das nur?", nur um nach einer Weile festzustellen, dass mir überhaupt nicht übel war. Ich bin mein ganzes Erwachsenenleben lang Bergsteigerin gewesen und habe bis drei Tage vor der Geburt meines Sohnes mit leichtem Klettern weitergemacht (als Zweite, also am sicheren Ende des Seils); ich bin gelaufen und mit dem Mountainbike gefahren, bis es sich unangenehm anfühlte, das war vielleicht im siebten Monat.

 

 

Auswirkungen auf meinen Stumpf

Ich hatte keine Ahnung, wie mein Stumpf auf die Schwangerschaft reagieren würde. Und das wusste auch sonst niemand. In den ersten beiden Trimestern war alles in Ordnung. Für den Fall, dass mein Stumpf während der Schwangerschaft anschwellen sollte, ließ ich mir eine Abdeckung anfertigen, die in das offene Feld meiner Prothese passte, so dass die Prothese meinen Stumpf vollständig umschließen konnte. Aber im Endeffekt brauchte ich sie nicht. Im dritten Trimester kamen die Stumpfschmerzen zurück. Zu dieser Zeit hatte hatte ich Wehen, und Ende April stellte ich meine Arbeit ein. Ich biss so lange wie möglich die Zähne zusammen, aber am ersten Mai-Feiertagswochenende weiß ich noch, dass ich vor Schmerzen ins Kissen biss und mich in den Schlaf schluchzte. Ich begann, Kodein zu nehmen, da mensch der Meinung war, dass dies die geringsten Auswirkungen auf mein Kind haben würde und dass es nach der Geburt auf Morphinabhängigkeit überwacht werden könnte. Aber es schien meinem Sohn gut zu gehen, und nach der Geburt wurde dies nicht als Problem angesprochen. Das Kodein machte die Schmerzen in den nächsten drei Wochen erträglich. Und das Beste, was ich fand, um mich von den verbleibenden Schmerzen abzulenken, war, mobil zu bleiben und so viel Sport zu treiben wie möglich. Die plausibelste Vermutung ist, dass die Hormonumstellung und das zusätzliche Gewicht der Schwangerschaft die Schmerzen verursacht haben, aber mein Chirurg war trotzdem überrascht. Das Wichtigste ist, dass sie überschaubar waren.

 

 

Meine Zusammenfassung

Erstes Trimester - morgendliche Übelkeit, Sport wie immer - normal. 

Zweites Trimester - großartig, weiterhin Sport treiben - normal.  

Drittes Trimester - Stumpfschmerzen, so viel Sport wie möglich - überschaubar.  

 

Ergebnis - James. Glückliche Tage! 

 

 

Gastbeitrag von Joanna Waterton. Joanna ist Diplom-Chemieingenieurin und Prozesstechnologie-Managerin beim Centre for Process Innovation, einer teilweise staatlich finanzierten Organisation, die Unternehmen bei der Entwicklung, Erprobung und Vermarktung der nächsten Generation von Produkten und Verfahren unterstützt. Außerhalb der Arbeit ist Joanna eine begeisterte Kletterin, Radfahrerin und Läuferin und Mitglied des britischen Paraclimbing-Teams. Lies hier weitere Artikel von Joanna:  Dealing with stump pain 

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